Die Eigenbedarfskündigung ist ein rechtliches Instrument im deutschen Mietrecht, das es Vermietern ermöglicht, das Mietverhältnis mit einem Mieter zu beenden, wenn sie die gemietete Wohnung oder das gemietete Haus für sich selbst, ihre Familienangehörigen oder andere nahestehende Personen benötigen. Die Eigenbedarfskündigung ist eine der wenigen Möglichkeiten, das Mietverhältnis fristgerecht zu beenden, ohne dass der Mieter gegen das Mietrecht verstoßen hat. In diesem Artikel erklären wir, was eine Eigenbedarfskündigung genau bedeutet, unter welchen Voraussetzungen sie zulässig ist und welche Rechte und Pflichten sowohl für den Vermieter als auch für den Mieter damit einhergehen.

Eigenbedarfs-kündigung: Was bedeutet das?

Inhalt

Voraussetzungen für eine Eigenbedarfskündigung

Damit eine Eigenbedarfskündigung rechtlich wirksam ist, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Nachweislicher Eigenbedarf: Der Vermieter muss einen nachvollziehbaren und nachweisbaren Bedarf für die Nutzung der Immobilie durch sich selbst oder seine nahestehenden Personen haben. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Vermieter seine bisherige Wohnung aus gesundheitlichen Gründen aufgeben muss oder wenn er aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt ziehen möchte.
  • Keine andere vergleichbare Wohnung: Der Vermieter muss darlegen, dass er keine vergleichbare Wohnung besitzt oder finden kann, die seinen Bedürfnissen entspricht.
  • Sozialklausel: In bestimmten Fällen kann eine Sozialklausel greifen, wenn die Kündigung für den Mieter eine besondere Härte bedeuten würde, beispielsweise aufgrund von hohem Alter, schwerer Krankheit oder sozialer Bindungen.

Rechte und Pflichten für den Vermieter

Der Vermieter hat das Recht, das Mietverhältnis bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen durch eine schriftliche Kündigung zu beenden. Er muss dabei die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten, die in der Regel drei, sechs oder neun Monate beträgt, je nach Dauer des bestehenden Mietverhältnisses. Der Vermieter sollte darauf achten, dass die Kündigung ausreichend begründet ist und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, da eine unwirksame Kündigung gerichtlich angefochten werden kann.

Rechte und Pflichten für den Mieter

Der Mieter hat das Recht, der Eigenbedarfskündigung zu widersprechen. Hierzu muss er innerhalb einer bestimmten Frist Widerspruch einlegen und gegebenenfalls vor Gericht klagen, wenn er die Kündigung für unberechtigt hält oder wenn ihm die Kündigung eine besondere Härte bereiten würde. Der Mieter hat außerdem Anspruch auf eine angemessene Ausgleichsfrist, in der er eine neue Wohnung finden kann.

Fazit

Die Eigenbedarfskündigung ist ein wichtiges Instrument im deutschen Mietrecht, das Vermietern ermöglicht, das Mietverhältnis fristgerecht zu beenden, wenn sie die gemietete Wohnung oder das gemietete Haus selbst nutzen möchten. Damit eine Eigenbedarfskündigung wirksam ist, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, und der Vermieter muss die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten. Der Mieter hat das Recht, der Kündigung zu widersprechen, wenn er die Kündigung für unberechtigt hält oder wenn ihm die Kündigung eine besondere Härte bereiten würde. In solchen Fällen kann es zu einem gerichtlichen Verfahren kommen, in dem über die Rechtmäßigkeit der Kündigung entschieden wird.

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